Super-Tele - click here for the english text
In meinem fotografischen Alltag benötige ich fast nie eine Brennweite von 300 mm oder mehr, bezogen auf das Kleinbildformat.
Hin und wieder besuche ich jedoch Motorsportveranstaltungen oder Flugshows.
Meistens bringe ich dann nur ein paar Fotos mit, da meine bisherigen Brennweiten bei 300 mm enden.
Aber diesmal waren es gleich drei Veranstaltungen, die ich mit meinen Kindern besuchen wollte. Diesmal sollte die fotografische Ausbeute besser werden, zumindest theoretisch, indem ich eine längere maximale Brennweite benutze!
Während der fast eineinhalbjährigen Vorbereitungszeit habe ich immer wieder mit den maximalen Brennweiten meiner Kameras gespielt.
Das Ergebnis meiner Gedankenspiele möchte ich hier zeigen.
Natürlich wollte ich diese Veranstaltungen digital fotografieren.
So standen mir 3 mögliche Kameras zur Verfügung:
Sony A7III
Canon EOS 5 DsR
Olympus E 10 Mark 2
Auf die Serienbildgeschwindigkeit habe ich nicht geachtet.
Ich habe 1982 mit dem Fotografieren begonnen, damals habe ich den Film noch manuell mit dem Schnellspannhebel aufgewickelt, später bin ich mit einem Canon A2 Winder in einen wahren Geschwindigkeitsrausch geraten, denn der Winder bot einen Filmtransport von 2 Bildern pro Sekunde. Auch heute noch reichen mir 2 Bilder pro Sekunde.
Das wäre vielleicht anders, wenn ich professionell fotografieren würde.
Eine Kombination, die digital eingesetzt werden kann, aber keinen Autofokus bietet, wäre die Sony A7III mit dem Canon nFD 4.0 300mm L. Dieses Objektiv bietet bereits bei offener Blende eine fantastische Leistung, die maximale Leistung wird bereits bei Blende 5.6 erreicht. Einfach genial!
In Kombination mit dem speziell von Canon entwickelten Telekonverter 2x A, der für Brennweiten ab 300mm ausgelegt ist, ergibt sich eine Brennweite von 600mm bei einer effektiven Blende von 8.0.
Ich habe lange darüber nachgedacht, denn das Objektiv ist ein Traum... aber letztendlich habe ich zu dieser Kombination "Nein" gesagt, weil ich nicht auf den Autofokus verzichten wollte.
Dasselbe gilt auch für die Kombination an der Olympus OM10 Mark 2, die bereits im Video zu sehen war. Hier ergab der Cropfaktor von 2 aufgrund der Sensorgröße zwar 1200mm bei gleicher effektiver Blende 8, bezogen auf die Schärfentiefe von Blende 16.
Da ich keine Autofokus-Teleobjektive für das MFT-System meiner Olympus OM E10 Mark 2 besitze, kommt diese Kamera definitiv nicht in Frage.
Durch den Crop-Faktor von 2 ist dieses System aber generell für die Supertelefotografie geeignet.
Zu analogen Zeiten war die Kombination aus einer Canon EOS 1n und dem Canon EF 5.6 100-300mm L eine hervorragende Teleoption. Gekoppelt mit einem 1,4x Telekonverter ergab sich eine Brennweite von 8,0 140-420 mm - je nach Telekonverter und verwendeter Kamera sogar mit Autofokus. Die Canon EOS 1n mit einem 1,4x Telekonverter von Kenko bot genau diese Funktion.
Ich war sehr gespannt, ob das Canon EF 5,6 100-300mm L auch an meinen beiden Kameras, der Sony A7III und der Canon 5DsR mit Kenko Telekonvertern funktionieren würde. Ohne Telekonverter funktioniert das Objektiv an der Canon EOS 5DsR einwandfrei und an der Sony A7III mit dem Sigma MC 11 Adapter gibt es keine Einschränkungen bei der Verwendung des Objektivs.
Mit dieser Ausrüstung möchte ich meine persönliche Low-Cost-Lösung vorstellen, die es mir erlaubt, in die Super-Telefotografie einzusteigen. Und ja, diese Kombinationen oder Kameraeinstellungen sind natürlich kein Ersatz für ein echtes Superteleobjektiv wie ein Canon E F 2.8 400mm I S L, E F 4.0 600mm I S L oder E F 5.6 800mm IS L.
Unter Beibehaltung aller Objektiv- und Kamerafunktionen sind mit dieser Ausrüstung folgende Kombinationen möglich, die zu folgenden Supertelebrennweiten führen:
Canon EOS 5DsR oder Sony A7III (plus Sigma MC 11) mit EF 4.0-5.6 70-300mm und Kenko Teleplus Pro 300 1.4x Telekonverter, ergibt 5.6-8 98-420mm - alle Funktionen funktionieren einwandfrei.
Canon EOS 5DsR oder Sony A7III (plus Sigma MC 11) mit EF 4.0-5.6 70-300mm und Kenko Teleplus Pro 300 2x Telekonverter, ergibt 8.0-11 140-600mm - mit der Sony A7III funktionieren alle Funktionen einwandfrei, die Canon EOS 5D s R hat teilweise erhebliche Fokussierungsprobleme.
Canon EOS 5DsR oder Sony A 7III (plus Sigma MC 11) mit EF 5.6 100-300mm L AFD Antrieb und Kenko Teleplus Pro 300 1.4x Telekonverter, ergibt 8.0 140-420mm - alle Funktionen funktionieren einwandfrei.
Es ist zu beachten, dass dieses Objektiv keinen eingebauten Bildstabilisator hat, so dass ein stabilisiertes Bild nur mit der Sony A 7III möglich ist, die einen eingebauten Stabilisator auf der Kameraseite hat, aber nicht mit der Canon EOS 5DsR. Außerdem verfügt dieses Objektiv über einen Autofokusmotor der ersten Generation (AFD Drive), der deutlich hörbar ist und sehr langsam fokussiert.
Canon EOS 5DsR oder Sony A7III (plus Sigma MC 11) mit EF 5.6 100-300mm L und Kenko Teleplus Pro 300 2x Telekonverter, ergibt 11 200-600mm - an der Sony A7III funktionieren alle Funktionen einwandfrei, die Canon EOS 5DsR hat teilweise erhebliche Fokussierungsprobleme.
Ich hatte erwartet, dass es aufgrund der f/11-Blende der Canon-Kamera Probleme mit der Fokussierung geben würde. Ich war überrascht, dass ich diese Kombination mit der Sony A7III ohne Probleme verwenden konnte. Toll!
Eine weitere Möglichkeit, die Brennweite des Objektivs subjektiv zu verlängern, ist die Verwendung des Crop-Moduses.
Gerade bei einer hochauflösenden Kamera wie der Canon EOS 5DsR ist dies eine gute Möglichkeit, den Bildausschnitt bereits vor der Aufnahme festzulegen, anstatt ihn erst nach der Aufnahme am Computer zu beschneiden.
Die Canon EOS 5D R bietet dafür zwei Möglichkeiten:
1,3fach oder 1,6fach.
Das 1,3fach-Format, das mit einer Sensorgröße von 27,9 x 18,6 mm bezogen auf das Kleinbildformat, ist das Aufnahmeformat, das in früheren Kameras der Canon 1-Serie verwendet wurde.
Canon nannte dieses Format APS-H. Es wurde in der Canon 1D, 1D bis MKIV verwendet. Diese Kameras wurden für Sportfotografen entwickelt und boten für die damalige Zeit einen fortschrittlichen Autofokus und eine hohe Geschwindigkeit. Dies stand im Gegensatz zu den Vollformatmodellen der 1Ds-Serie, die eine höhere Auflösung, aber eine langsamere Aufnahmegeschwindigkeit boten. Die 1Dx-Modelle von Canon kombinierten beide Serien.
Das 1.6-Format entspricht dem Crop-Faktor der Canon APS-C-Modelle mit einer Sensorfläche von 22,5 x 15,0 mm.
Interessanterweise belichtet die Canon EOS 5D s R auch im Crop-Modus immer die gesamte Sensorfläche, was dem Kleinbildformat 24x36mm entspricht. Im Bildbearbeitungsprogramm wird der Crop-Faktor entweder automatisch angewendet oder man kann ihn sich nur anzeigen lassen und entscheiden, ob man diesen oder einen anderen Bildausschnitt verwenden möchte. Im Sucherbild der Canon 5D s R erscheint der gewählte Crop-Faktor normal hell, während die anderen Sucherbereiche abgedunkelt sind. So haben Sie die Kontrolle über den Bildausschnitt, bevor Sie das Bild aufnehmen.
Natürlich ändert sich dadurch auch die Anzahl der verfügbaren Megapixel bzw. die Auflösung, wenn der Crop-Faktor in der Bildbearbeitung angewendet wird oder mit dem Crop-Faktor fotografiert wird - egal mit welcher Kamera!
Die universelle Formel
für die Umrechnung von Megapixeln
aus dem Kleinbildformat
in den Cropfaktor lautet
"Megapixel-Sensor geteilt durch Crop-Faktor hoch 2".
Am Beispiel der Canon EOS 5D s R wäre das entweder
50 Megapixel geteilt durch 1,3 hoch 2, also etwa 29 Megapixel
50:1,32 = 50:1,69 ≈28,586
oder
50 Megapixel geteilt durch 1,6 hoch 2, was ungefähr 19 Megapixel entspricht.
50:1,62 = 50:2,56 ≈19,53
Mit diesen Megapixeln kann man sehr gut arbeiten und auch größere Abzüge machen.
Zum Vergleich die Daten der Sony A7III; die Sony-Kamera hat einen Crop-Faktor von 1,5:
24 Megapixel geteilt durch 1,5 hoch 2 ergibt ca. 10 Megapixel.
Mit den Crop-Faktoren ergibt sich der folgende Brennweiteneindruck. Ich schreibe absichtlich "Eindruck", weil die Brennweite natürlich die gleiche ist wie die auf dem Objektiv oder durch die optische Veränderung der Objektivbrennweite durch die Telekonverter.
Auf diese Weise habt ihr aber trotzdem einen Vergleich zu echten Superteleobjektiven, zumindest was die Bildgröße des Motivs anbelangt.
Um den den Objektivbrennweiten entsprechenden Bildeindruck zu berechnen, müssen die Werte des Objektivs bzw. die Werte der Objektiv-Telekonverter-Kombination mit dem Cropfaktor multipliziert werden. Die Schärfentiefe ändert sich in diesem Fall nicht, da die Canon EOS 5D s R, wie bereits erwähnt, immer die gesamte Kleinbildsensorfläche belichtet.
Natürlich könnt ihr diese Berechnungen auch auf jedes andere Kamerasystem anwenden.
Vielleicht habt ihr ein paar Tipps für einen günstigen Einstieg in die Super-Telefotografie bekommen.
In meinem Video zeige ich euch natürlich auch einige Beispielfotos, die ich mit dieser Kombination gemacht habe. Viel Spaß beim Anschauen des Videos!
Mehr Themen, Tests, Reviews und Tipps findet ihr auf der Seite "Index"!
Super Telephotography on a Budget
In my everyday photographic life, I almost never need a focal length of 300mm or more in relation to the 35mm format.
However, from time to time I attend motorsports events or air shows.
Most of the time I only bring back a few photos, as my existing focal lengths ended at 300mm.
This time, however, there were three events I wanted to attend with my kids. This time, the photo yield had to be better, at least in theory, by using a longer maximum focal length!
With almost a year and a half to prepare, I played with the maximum focal lengths of my cameras over and over again.
I would like to show you the result of my mind games.
Of course I wanted to photograph these events digitally.
So I had 3 possible cameras at my disposal:
Sony A7III
Canon EOS 5 DsR
Olympus E 10 Mark 2
I did not consider the continuous shooting speed.
I started taking pictures in 1982, at that time I used to wind the film manually with the quick-release lever, later I got into a real speed frenzy by using a Canon A2 winder, because the winder offered a film transport of 2 frames per second. Even today, 2 frames per second is enough for me.
It might be different if I had to do photography for a living.
A combination that can be used digitally, but doesn't offer autofocus, would have been the Sony A7III with the Canon nFD 4.0 300mm L. This lens offers fantastic performance already at open aperture, with maximum performance already reached at aperture 5.6. Simply great!
Combined with Canon's specially designed teleconverter 2x A, which is designed for focal lengths from 300mm, this would give a focal length of 600mm at an effective aperture of 8.0.
I thought about it for a long time because the lens is a dream...but in the end I said "no" to this combination because I didn't want to give up autofocus.
The same was true for the combination on the Olympus OM10 Mark 2, which you could already see in the video. Here, due to the crop factor of 2 due to the sensor size, it resulted in a 1200mm at the same effective aperture of 8, relative to the depth of field of aperture 16, but without a tripod this combination was not usable for me.
Since I don't own any autofocus telephoto lenses for the MFT system of my Olympus OM E10 Mark 2, this camera is definitely out of the question.
However, due to the crop factor of 2, this system is generally suitable for super-telephotography.
Back in the analog days, this combination of a Canon EOS 1n with the Canon EF 5.6 100-300mm L lens offered a great telephoto option. And paired with a 1.4x teleconverter, the result was an 8.0 140-420mm - even with autofocus, depending on the teleconverter and camera used. The Canon EOS 1n with a Kenko 1.4x teleconverter offered exactly this function.
I was very curious to see if the Canon EF 5.6 100-300mm L would also work on my two cameras, Sony A7III and Canon 5DsR with Kenko teleconverters. Without the teleconverters, the lens works fine on the Canon EOS 5DsR, and on the Sony A7III using the Sigma MC 11 adapter, there are no limitations whatsoever when using the lens on the Sony A 7III.
On the basis of this equipment I would like to present my personal low-cost solution, which allows me to sniff at super-telephotography. And yes, these combinations or camera settings are of course no substitute for a real super-telephoto lens like a Canon E F 2.8 400mm I S L, E F 4.0 600mm I S L or an E F 5.6 800mm IS L.
The following combinations are possible with this equipment while retaining all lens and camera functions, resulting in the following super-telephoto focal lengths:
Canon EOS 5DsR or Sony A7III (plus Sigma MC 11) with EF 4.0-5.6 70-300mm and Kenko Teleplus Pro 300 1.4x teleconverter, this gives a 5.6-8 98-420mm - all functions work fine.
Canon EOS 5DsR or Sony A7III (plus Sigma MC 11) with EF 4.0-5.6 70-300mm and Kenko Teleplus Pro 300 2x teleconverter, resulting in an 8.0-11 140-600mm - all functions work fine on the Sony A7III, the Canon EOS 5D s R sometimes has significant focusing problems.
Canon EOS 5DsR or Sony A 7III (plus Sigma MC 11) with EF 5.6 100-300mm L AFD drive and Kenko Teleplus Pro 300 1.4x teleconverter, this gives an 8.0 140-420mm - all functions work fine.
It should be noted that this lens does not have a built-in image stabilizer, so a stabilized image is only possible with the Sony A 7III, which has a built-in stabilizer on the camera side, but not with the Canon EOS 5DsR. Also, this lens has a first generation autofocus motor (AFD Drive), which is clearly audible and focuses quite slowly.
Canon EOS 5DsR or Sony A7III (plus Sigma MC 11) with EF 5.6 100-300mm L and Kenko Teleplus Pro 300 2x teleconverter, this results in a 11 200-600mm - all functions work fine on the Sony A7III, the Canon EOS 5DsR has sometimes significant focusing problems.
I had expected focusing problems due to the f/11 aperture on the Canon camera. I was surprised by the possibility to use this combination with the Sony A7III without any problems. Great!
Another way to subjectively extend the focal length of the lens is to use crop mode. Especially with a high-resolution camera like the Canon EOS 5DsR, this is a good way to determine the image detail before taking the picture, rather than having to crop it on the computer after taking the picture.
The Canon EOS 5D R offers two options for this:
1.3 times or 1.6 times.
The 1.3 format, which is related to the 35 mm format with a sensor size of 27.9 x 18.6 mm, is the shooting format used in earlier Canon cameras of the 1 series.
Canon called this format APS-H. It was used in the Canon 1D, 1D to MKIV. These were designed for sports photographers and offered advanced autofocus and speed for the time. This was in contrast to the full frame models of the 1Ds series, which offered higher resolution but slower shooting speeds. The Canon 1Dx models combined the two series.
The 1.6 format corresponds to the crop factor of the Canon APS-C models, with a sensor area of 22.5 x 15.0 mm.
Interestingly, the Canon EOS 5D s R always exposes the entire surface of the sensor, which corresponds to the 35mm format 24x36mm, even in crop mode. In the image processing program, the crop factor is either automatically applied or it can only be displayed and you decide whether you want to use this or another image section. In the viewfinder image of the Canon 5D s R, the selected crop factor appears normally bright, while the other viewfinder areas are darkened. This gives you This gives you crop control before you actually take the picture.
Of course, this also changes the number of available megapixels or resolution when the crop factor is applied in image processing or when shooting with the crop factor - no matter which camera!
The universal formula for converting megapixels from 35mm format to crop factor is:
"Megapixel sensor divided by crop factor to the power of 2"
Using the Canon EOS 5D s R as an example, this would be either
50 megapixels divided by 1.3 to the power of 2, which is about 29 megapixels
50:1,32 = 50:1,69 ≈28,586
50 megapixels divided by 1.6 to the power of 2, which is about 19 megapixels.
50:1,62 = 50:2,56 ≈19,53
With these megapixels it is possible to work very well and larger prints are also possible.
For comparison, the data of the Sony A7III; the Sony camera has a crop factor of 1.5:
24 megapixels divided by 1.5 to the power of 2 gives about 10 megapixels.
Using the crop factors, you get the following focal length impression. I deliberately write "impression" because the focal length is of course the same as the one on the lens or due to the optical change of the lens focal length by the teleconverters.
Using the crop factors gives the following focal length impression. I say "impression" on purpose, because the focal length is of course the same as on the lens or the optical change of the lens focal length by the teleconverter.
But this way you still have a comparison to real super telephoto lenses, at least in terms of the image size of the subject.
To calculate the image impression corresponding to the lens focal lengths, the values of the lens or the values of the lens/teleconverter combination must be multiplied by the crop factor. The depth of field does not change in this case, since the Canon EOS 5DsR always exposes the entire 35 mm sensor area, as already mentioned.
Of course, you can apply these calculations to any other camera system.
Maybe you got some tips for a cheap start into super-telephotography.
Of course, in my video I'll show you some sample photos I took with this combination. Have fun watching the video!
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